Meine Berichte:


Mystery Inferno Triathlon Team Trophy, 21. August 2004


Es war nichts Neues mehr wie letztes Jahr, aber vor allem war es das bedeckte Wetter, das meine Motivation dämpfte. Neu aber war das zusätzliche, reine Frauen-Team, für das ich eine Schwimmerin mitgebracht hatte. Das Basis 131 Endurance Team bestand wie schon letztes Jahr aus Daniel Kiser, Rolf Amrein, Ralph Strahberger und mir, ergänzt wurden wir durch das Basis 131 Team von Sonja Voboril, Jeanette Haas, Silja Stadler und Chrege Bünter.

Am Freitag holte ich Sonja von der Arbeit ab und fuhr mit ihr in die neue Wohnung von Rolf, wo wir auch unser Nachtquartier bekamen. Bei der abendlichen Stärkung mit einer grossen Portion Pasta im Haus von Ralph lernte Sonja den grösseren Teil ihres Teams endlich kennen. Gegen elf Uhr fanden wir schliesslich den Weg ins Bett, es sollte eine kurze Nacht werden...


Samstag, 21. August 2004

Dank polyphonen Klingeltönen wurde ich um halb vier morgens von einem Hahnenschrei geweckt, gleich darauf klopfte es an der Tür. Nach einem normalen Frühstück (Konfibrot, RedBull) fuhren wir gemeinsam zum Start in Thun. Der Himmel klarte langsam auf, der Regen hörte auf, als Sonja und ich uns für die Startetappe umzogen. Der See war ruhig, fast ohne Wellen, aber eher kühl.

Ich war seit knapp zwei Wochen erkältet mit Halsschmerzen und fürchtete um Beschwerden, trotzdem entschied ich mich (entgegen meinen Trainingsgewohnheiten) ohne Kaugummi zu schwimmen, was sich später als gute Idee herausstellen sollte. Seit langem hatte ich nicht mehr so viel Wasser geschluckt. Grössere Probleme bereitete mir allerdings das RedBull, das mich so frühmorgens geweckt hatte; die Kohlensäure zeigte ihre Wirkung und liess teilweise keine regemässige Atmung zu;-)

Der Start verlief ohne Probleme. Sonja und ich starteten nebeneinander und blieben auch längere Zeit so. Im Gegensatz zum letzten Jahr war die Startgeschwindigkeit viel höher, aber wir versuchten uns anzupassen. Als wir in eine grössere Gruppe kamen, musste Sonja ihren Platz neben mir aufgeben, ich sah sie den Rest des Schwimmteils nicht mehr.

Bis jetzt war es immer so gewesen, dass die Spitze das ganze Feld anführte, dann kam ich meist alleine, dann der Rest (auch in kleinere Gruppen aufgeteilt). Jedenfalls schwamm ich letztes Jahr wie auch den diesjährigen Gigathlon stets alleine. Dieses Jahr war es anders: Immer war jemand in der Nähe, an dem ich mich orientieren konnte. So wurde mir auch nie langweilig, das Tempo war deshalb auch etwas höher als letztes Jahr.

Da der See so ruhig war, konnte ich sehr weit schwimmen, ohne nach vorne zu schauen, was mich ja jedesmal Zeit (und Rhythmusgefühl) kostete. Dafür machte sich mein Linksdrall stark bemerkbar. War ich noch in der Mitte des Feldes gestartet, hatte ich nach kurzer Strecke stets das linke Randboot neben mir. Den Rest des Feldes entdeckte ich allerdings erst gegen Ende der Strecke wieder... etwa 100m weiter rechts... Wiedereinmal ein eindeutiger Beweis, dass mir die Linie am Boden fehlt! So brachte ich keine Motivation zustande, schneller zu schwimmen, da ich stets auskorrigieren musste.
Trotzdem erreichte ich nach einem letzten Schlusssprint das Ufer und begann unter für Schwimmer ungewohntem Applaus zu rennen. Von letztem Jahr wissend zog ich zuerst die Badekappe aus und gab sie ab. Die kurze Rennstrecke schien mir länger als ich sie in Erinnerung hatte, die Beine schmerzten leicht. Mehr aber störte mich, dass ein Schwimmer mich rennend überholte. :-(

Bei den Rennvelofahrern fand ich Dani sehr schnell, als ich mich danach umdrehte, stand Sonja hinter mir, die verzweifelt ihre Ablösung suchte. Aber Jeannette war noch bei toi toi... Nach höchstens zwei Minuten Zeitverlust klappte auch diese Übergabe und beide Basis Teams befanden sich auf der zweiten Etappe. Ich erfuhr, dass Sonja stets direkt hinter mir geblieben war und so kurz nach mir im Ziel eintraf.

Umgezogen, mit warmem Tee wieder etwas aufgewärmt, befanden wir uns bald danach in einem Cafè wieder um uns die Wartezeit für das Schiff von Oberhofen nach Thun zu verkürzen. Als Belohnung gönnten wir Schwimmerinnen uns das verdiente Frühstück.

Auf dem Schiff begann das schlechte Wetter wieder durchzudrücken und es tropfte auf unsere noch nassen Haare. Wir schickten gute, wärmende Gedanken an unsere Rennvelofahrer und fuhren weiter in die Wechsezone in Grindelwald.

Rolf hatte sich dort schon bei seinen treuen Fans bereit gemacht und schien gefasster als noch letztes Jahr, ich hatte ein Nervenbündel in Erinnerung... Dieses Jahr hatte aber Dani (wie auch schon am Gigahtlon) seine Zeit gut unterboten, so dass Rolf immer noch am Einfahren war, als Dani in die Wechselzone stürmte. Nach dieser verspäteten Übergabe zeigte unser Rennvelofahrer, dass er sein Versprechen eingehalten hatte... Von irgendeinem Verpflegungsstand hatte er für uns zwei Biberli eingepackt;-) Das tröstete mich darüber hinweg, dass ich meine Minipackung Gummibärchen, die ich als give-away mit der Zeitung bekam, Rolf's grösstem kleinen Fan geschenkt hatte.

Silja war auch schon in der Vorbereitung, auf Jeannette mussten wir nicht mehr lange warten. Sie hatte den Aufstieg und die Abfahrt wohl nicht so streng genommen, jedenfalls konnte sie am Steilhang noch anrufen um uns ihren Standort mitzuteilen. Die Übergabe klappte wunderbar und wir fuhren nach Stechelberg, wo die beiden Läufer schon auf uns warteten.

Ralph hatte seine Aufwärmphase schon hinter sich, er war nun bereit zum starten... aber wo war Rolf? Anthony war so neugierig, dass er sich Jeanette's Rennvelo schnappte und Rolf entgegen fuhr. So hatte unser Biker während dem letzten Kilometer einen schreienden Anthony hinter sich "Go, fuck, go!!" Viel mehr hörten wir auch nicht aus dem Handy heraus, als Anthony uns mitteilen wollte, dass die Übergabe nahe war. Unser Wechsel klappte ohne Probleme und nun machte sich auch Chrege bereit für ihren Teil des Tages. Das Frauenteam wechselte an erster Stelle, dicht gefolgt von der nächsten weiblichen Mannschaft. Ein spannendes Finale nach Mürren begann...

Gummibärchen teilend fuhren wir mit der Gondel zum Ziel und warteten dort auf unseren Schlussläufer. Wir versuchten uns an die letztjährige Zeit und unser damals gestelltes Ziel zu erinnern... Vermutlich in 8:14 hatten wir letztes Jahr das Ziel erreicht, dieses Jahr wollten wir es unter 8 Stunden schaffen. Unser Läufer enttäuschte uns nicht, zu viert erreichten wir den Abschluss des Rennens in stolzen 7:59.52! Zufrieden und glücklich machten wir uns auf zur Verpflegungstheke und nahmen auch unser Finisher-Shirt in Empfang. Bevor wir jedoch die Girls abholten, genossen Ralph und Dani noch eine spezielle Magneterholungsmatte(?), die angeblich von allen an den Radrennen benützt wird.

Unsere Frauen erreichten das Ziel als zweites Damenteam, der verdiente Preis war ein Athleticum-Gutschein. Die Portion Pasta war genau das Richtige als Abschluss eines solchen Sportereignisses, auf das wir alle stolz zurückblicken konnten. Müde und erschöpf machten wir uns auf den Nachhauseweg. Zum Glück lag die Schwimmdisziplin so weit zurück, so dass ich ausgeruhter war und noch einen Autoschlüssel ergattern konnte;-)

Vielen Dank, bis nächstes Jahr!