Meine Berichte:


Samichlaus Schwimmen in der Limmat, 04.12.2005


Erstaunlich viele Menschen standen bereits am Wasser, als ich kurz vor zwei Uhr beim Pier 7 eintraf. Der SV Zürileu hatte ein Zelt aufgestellt, wo wir den Kleidersack und die Badekape mit Startnummer abholen konnten. Im Zelt daneben zogen sich die Teilnehmer aus, die meisten bis auf die Badesachen, andere hingegen behielten ihr Samichlaus- oder sonstiges Kostüm an. Barfuss auf dem kalten Boden ging's über den Steg ins geheizte Restaurant, wo alle sehnsüchtig darauf warteten, endlich ins Wasser springen zu können. Die Wartezeit wurde verkürzt mit Punsch, während wir denen vor uns zuschauten, wie sie ins kalte Wasser sprangen... Eine junge Gruppe vor uns hatte ein Transparent mitgebracht, dass sie – kaum im Wasser – enthüllten: “Sommer ist was für Warmduscher“. Lautes Lachen war im Warmen zu hören, ich denke, den Zuschauern (dick eingepackt versteht sich) ging es ähnlich.
Endlich gehörten auch wir zu den glücklichen 15 und durften aus dem Warmen raus auf's Pier. Badekappe auf und unter die Dusche! Die Duschen waren nicht so kalt, aber das Wasser, das mich aus dem Eimer gefüllt mit Seewasser traf, war eiskalt. Die Hupe erklang und alle sprangen nacheinander ins Nass. Die Kälte (Wassertemperatur 5.6 °) war sofort spürbar, es zog sich alles zusammen und es war wie kleine Stiche auf der Haut. Die 111 m schienen länger als ich es mir vom Schwimmbecken gewohnt bin;-) Wir schwammen alle mehr oder weniger gemütlich ans andere Ufer, wo auch schon Zuschauer applaudierend auf uns warteten.
Kaum aus dem Wasser, wurden uns trockene Badetücher verteilt. Das Abtrocknen schmerzte ziemlich auf der geröteten Haut, die war aber so betäubt, dass ich keine Kälte mehr spürte. Ich suchte meinen Kleidersack (der wurde im Boot neben den Schwimmern ans andere Ufer transportiert), schnappte einen Becher heissen Tee und ging aus dem Zielbereich. Etwas weiter weg plauderte ich mit einer Bernerin, die mich auf eine gute Idee (für nächstes Jahr?) brachte: Samichlaus-Schwimmen in der Aare in Bern, 300 m!! Zwei dick eingepackte Männer kamen mit Fotoapparat auf uns zu und wollten unbedingt ein Foto mit zwei Frauen in Badesachen. Ich spürte die Kälte immer noch nicht, jedoch fühlte sich jede Berührung der Haut ziemlich komisch an.
Die Zelte zum Umziehen im Zielbereich waren diesmal getrennt, die Dusche etwas weiter weg, deshalb liess ich das mal aus. Erst nachdem ich mich umgezogen hatte, begann die Kälte zu wirken: Ich zitterte am ganzen Körper, den anderen Schwimmern ging es ähnlich. Bei vielen, die die erhaltene Suppe löffelten, war nicht mehr alles auf dem Löffel;-) Dass es auch noch zu regnen anfing, spürte kaum jemand von uns, die Zuschauer hingegen verzogen sich sofort unters Dach. Beim Ausgang der Frauenbadi erhielten die Teilnehmer noch ein Diplom, der Name, der draufstehen sollte, konnte frei gewählt werden (nach „David Hasselhoff“ im letzten Jahr, schwamm dieses Jahr „Flipper“ mit;-)).
Es dauerte einige Zeit, bis ich – schon lange zu Hause – wieder ganz aufgetaut war und auch wieder warme Hände hatte. Aber ich kann sagen, dass es total Spass gemacht hat, ich freue mich auf nächstes Jahr! Vielleicht sogar mit Verkleidung? Vielleicht mit einigen Teilnehmern mehr? Wer kommt mit?

http://www.svzuerileu.ch
oder direkt: Medienbericht Samichlausschwimmen

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